Das aus einer wissenschaftlichen Problemstellung abgeleitete wissenschaftliche Anliegen, die wissenschaftliche Aufgabenstellung, die mit Hilfe der Forschung gelöst werden soll und in Fragen formuliert wird.
In den wissenschaftlichen Fragestellungen müssen sich die konkreten wissenschaftlichen Probleme widerspiegeln, die bisher nicht gelöst wurden. In diesem Sinne kommt in den wissenschaftlichen Fragestellungen auch zugleich das Defizit an Wissen zum Ausdruck, das der allgemeinen Problemstellung, dem wissenschaftlichen Anliegen innewohnt. Der wissenschaftlichen Fragestellung muß ein eingehendes Studium zugrunde liegen, das zu Theoriepositionen führt, die den wissenschaftlichen Fragestellungen wiederum vorausgehen. Insofern gibt es zwischen Problemstellung, Fragestellung und Theorie eine Wechselbeziehung, die widerspruchsfrei sein muß. Jeder wissenschaftlichen Fragestellung muß eine Hypothese zugeordnet werden. An den wissenschaftlichen Fragestellungen und den ihnen entsprechenden Hypothesen muß folgerichtig die methodologische Lösung für die Beantwortung der wissenschaftlichen Fragestellungen und der Hypothese ansetzen. Insofern ist die wissenschaftlichen Fragestellungen eine der Grundlagen für die methodische Anlage des Forschungsprozesses. Für die Erforschung des Trainingsprozesses können z.B. folgende wissenschaftliche Fragestellungen aufgeworfen werden:
– In welchem Verhältnis muß in der Vorbereitungsperiode des Grundlagentrainings (einer konkreten Sportart) die Trainingsintensität und der Trainingsumfang stehen?
– In welchem Verhältnis muß bei der Ausbildung der Ausdauer bei jungen Sportlern das aerobe Training gegenüber dem der anaeroben Ausdauer betont werden? Durch diese beiden Beispiele sollen die Theoriepositionen zur Ausarbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen veranschaulicht werden. [68]