Gewichtheben

Wettkampfsportart für Männer und Frauen, bestehend aus den Disziplinen Reißen und Stoßen (olympischer Zweikampf), bei denen eine möglichst hohe Last zur Hochstrecke gebracht werden soll.

Gewichtheben_Reißen
Reißen
1 = Ausgangsstellung
2 = Reißbewegung mit Ausfallansatz
3 = Ausfall

Bis 1972 gab es den olympischen Dreikampf für Männer (Reißen, Stoßen, Drücken). Das Wettkampfgerät ist die Scheibenhantel.

Um die Chancengleichheit zu sichern, sind die Heber in Gewichtsklassen eingeteilt. Jeder Heber hat in jeder der beiden Disziplinen drei Versuche (bei Rekordversuch vier, wobei die im Rekordversuch erzielte Leistung nicht in die Zweikampfwertung eingeht). Sieger werden sowohl in einzelnen Disziplinen als auch im Zweikampf (Addition von Reißen und Stoßen) ermittelt. Als Fehlversuch werden gewertet, wenn der Heber das Gewicht nicht in der Hochstrecke bei festem Stand auf beiden Füßen stabilisieren kann. Haben Heber gleicher Gewichtsklasse die gleiche Last gehoben, so ist der Heber mit dem geringeren Körpergewicht der Sieger.

Gewichtheben_Stoßen
Stoßen
1 = Umsetzen mit Ausfall
2 = Umsetzen in den Hocksitz
3 = Ausfall beim Stoßen

Kraftübungen als Vorläufer dieser Weltkampfsportart sind uralt. Märchen und Sagen aller Völker berichten von Menschen, die sich durch außergewöhnliche Kraftleistungen hervorhoben.Im Mittelalter gab es Wettkampfformen einzelner Gewerbe, wie z.B. Wagenradheben der Müller oder Fässerheben der Brauer. Eine andere Form war das Steinstemmen in der Schweiz. Zu den Ursprungsländern des modernen Gewichthebens zählen Frankreich, Deutschland und Österreich. Die ersten Vereine für Schwerathletik entstanden um 1880. 1984nahmderlnternationale Gewichtheberverband (IWF) das Frauengewichtheben im internationalen Reglement auf. Die 1. Weltmeisterschaften fanden 1989 statt.

Heutige Wettkampfübungen sind Reißen und Stoßen. Beim beidarmigen Reißen wird die Scheibenhantel durch eine Zugbewegung vom Boden bis zur Hochstrecke gerissen. Beim Stoßen wird die Scheibenhantel zunächst auf die Brust umgesetzt. Dazu springt der Athlet in einen Ausfallschritt oder geht in die Hocke. Danach begibt er sich mit der Hantel in den Stand und stößt nach einer kleinen Auftaktbewegung mit Unterstützung durch die Beine die Hantel mit den Armen geradlinig über den Kopf zur Hochstrecke.

Scheibenhantel_Gewichtheben
Skizze einer Scheibenhantel mit verbindlichen Maßen in mm bzw. in kg

Im Gewichtheben können bedingt durch die Einteilung in Gewichtsklassen sowohl leichtere als auch schwerere, aber auch kleinere und größere Sportler erfolgreich sein. Ausgeprägte Maximalkraftvoraussetzungen, Konzentrationsfähigkeit und Mobilisationsfähigkeit zählen zu bedeutsamen Leistungsvoraussetzungen.

Sportgerät: Die Hantel. Sie besteht aus der Stange, auswechselbaren Scheiben verschiedenen Gewichts (0,1; 0,5; 1,25; 2,5; 5; 10; 15; 20; 25; 50 kg) und zwei schraubbaren Verschlüssen. Alle Teile sind aus Metall gefertigt.

Sportstätte: Der aus Holz gefertigte Heberboden, der sich in einer Halle befindet; Fläche 4 x 4 m. Zur Ausstattung gehören Anzeigegeräte. [3; 73]

Gewichtsklassen:
Disziplin Körpermasse bis
Fliegengewicht 52 kg
Bamtamgewicht 56 kg
Federgewicht 60 kg
Leichtgewicht 67.5 kg
Mittelgewicht 75 kg
Leichtschwergewicht 82,5 kg
Mittelschwergewicht 90kg
1. Schwergewicht 100 kg
2. Schwergewicht 110 kg
Superschwergewicht über 110 kg

 

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