Hauptdimension der ►Antriebsregulation, strukturelles Gefüge einzelner Beweggründe, das dem individuellen und kooperativen Handeln subjektiven Wert und Sinn verleiht.
Sie umfasst die Begründungen übergreifender Lebens- und Oberziele, macht die individualtypischen Handlungstendenzen und Verhaltensgrundsätze verständlich und liefert unter formal-dynamischen Gesichtspunkten die Energie, die das Maß der Anstrengungsbereitschaft und des Leistungswillens bestimmt. Sie ist ein immanentes Attribut jeder bewussten Handlung und ist immer dann von Bedeutung, wenn Tätigkeiten intern geplant, ihre Ergebnisse gedanklich vorweggenommen und ihre Wirkung kalkuliert werden. Sie erklärt das Warum des Handelns und Leistungsstrebens.
Die Motivation der Persönlichkeit wird aus unterschiedlichen psychischen Vorgängen – wie z. B. ►Gefühlen, ►Bedürfnissen, ►Einstellungen, ►Zielen, ►Wertorientierungen u. a. – gespeist. Es gibt vielgestaltige Vorschläge, diesen Komplex zu strukturieren. Für den Sport sind individuell differenziert das Bewegungsbedürfnis, das Erlebnis- und Geltungsstreben, das Streben nach sozialem Kontakt und die Übernahme sozialer Verantwortung sowie das Selbstwertstreben (Bewährung und Anerkennung als Persönlichkeit) von besonderer Bedeutung.
Objektive Bedingungen der sportlichen Objektive Bedingungen der sportlichen Tätigkeit sprechen die individuellen motivationalen Voraussetzungen in unterschiedlicher Weise an. So werden z. B. gesellschaftlich-soziale Interessen und Anerkennung, der Charakter von Wettkämpfen, sportliche Gegner, materielle Gegebenheiten, Medien u. a. m. zu motivationalen Bedingungen mit hoher Antriebswirkung. Im Laufe der persönlichen sportlichen Laufbahn entwickelt sich auch die Motivation in enger Wechselwirkung mit der Leistungsentwicklung und ihrer Resonanz in der Öffentlichkeit (►Motivationsdynamik).
Die Suche nach sportartspezifischen Motivationsbesonderheiten verliert ohne Zweifel an Bedeutung, weil Publikumsinteresse, Werbewirksamkeit, Vermarktungsformen und leistungsfördemde Gestaltung des sozialen Umfeldes und beruflichen Werdegangs die Antriebsstrukturen viel stärker beeinflussen als leistungsstrukturelle Merkmale. [44]