Typische, antriebsstrukturell determinierte Konfliktsituation, in der mindestens zwei Bedürfnisse und ihre Befriedigungsmöglichkeiten relativ gleichgewichtig rivalisieren und einen Spannungszustand des Zweifelns, Zögerns, Abwägens und Unentschlossenseins provozieren.
Der Kampf der Motive wird erst durch eine Entschlußfassung als volitive Entscheidungsleistung beendet, wobei sich im Sinne einer Figur-Grund-Differenzierung die Wertigkeit der einzelnen Antriebe ändert: das gewählte Motiv gewinnt an Bedeutung, und das abgelehnte verliert deutlich an Zugkraft. Darin liegt die psychologische Ursache, daß die Entscheidung und ihre handlungsmäßige Ausführung als Erleichterung und befreiende Klärung erlebt werden und die Wahrscheinlichkeit retrospektiver Konfliktentstehung reduziert wird.
Im Sport kann es zu einem Kampf der Motive kommen, wenn ein Sportler über den Start bei verschiedenen Wettkämpfen zu entscheiden hat, wobei der eine finanziell lukrativ ist und der andere besser in die Vorbereitung auf seinen Höhepunkt paßt. Ein anders gearteter Kampf der Motive entsteht im Wettkampfverlauf, wenn beispielsweise egoistische mit mannschaftsdienlichen Beweggründen rivalisieren. [44]