Motorik

Gesamtheit der Strukturen und Funktionen des Bewegungssystems.

Die Motorik beruht in erster Linie auf den Funktionen des sensorischen und neuromuskulären Systems. Die hierarchisch geordneten Strukturen des Zentralnervensystems sind im Zusammenspiel mit den aktiven und passiven Elementen des Bewegungsapparates für die Sicherung von Körperhaltung und Bewegung verantwortlich; denn Bewegung setzt zuerst Haltung voraus. In der menschlichen Tätigkeit ist die Motorik universelles Mittel zur Auseinandersetzung und Kommunikation mit der Umwelt.

Die Motorik kann widergespiegelt werden als

– Ortsveränderung des Körpers oder seiner Teile, d.h. mechanische Bewegung

– ein Komplex physiologischer oder biochemischer Prozesse, die die mechanische Bewegung hervorrufen oder gleichzeitig mit ihr ablaufen

– ein auf der Grundlage sensornotorischer Regelkreise gesteuerter und geregelter Vorgang (Bewegungskoordination, Sensomotorik)

– eine bewußt geplante, gesteuerte Tätigkeit oder Verhaltensweise, deren Ergebnis (Ziel, Zweck) gedanklich vorausgenommen wird (Antizipation).

Entsprechend der Vielfalt menschlicher Motorik werden beispielsweise Alltagsmotorik, Arbeitsmotorik, Ausdrucksmotorik, Kommunikationsmotorik und Sportmotorik unterschieden.

Es ist weiterhin zu unterscheiden zwischen Feinmotorik als Ausdruck kleinräumiger, präziser Bewegungen mit relativ geringem Krafteinsatz der an der Bewegung beteiligten Muskulatur und Grobmotorik im Sinne von großräumigen Bewegungen, die durch den Einsatz vieler Muskelgruppen hervorgerufen werden und in der Regel den größten Teil der kinematischen Kette einbeziehen. [7; 19; 62]

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