Disziplin des Schlittensports, in der der Sportler das Sportgerät (Rodel) in Rückenlage steuert.
Ein Rennrodel ist ein niedrig gebauter Schlitten, der auf zwei durchgängigen Kufen gleitet. Durch eine flexible Lagerung der Böcke in den Holzkufen wird das Steuern des Rodels möglich. Dazu nimmt der Sportler, nach einem schnellkräftigen Abzug am Start, die Rückenlage ein (Fahrlage). Durch entsprechenden Beindruck am Kufenaufbug wird der Schlitten durch die Kurven der Rodelbahn gelenkt. Gewichtsverlagerungen im Oberkörper unterstützen diese Lenkprozesse. Leistungsbestimmend sind neben der Startleistung, der Schlittenpräparation, Steuer- und Reaktionsfähigkeit auch eine aerodynamische Fahrlage. Die zu befahrenden Bahnen sind in der Regel über 1000 m lang. Sie können auf natürliche Weise oder durch künstliche Anlagen vereist werden. Mini-Rodelbahnen haben eine Länge von etwa 500 m, sind zumeist aus Plastik gefertigt und werden auch für das Sommertraining genutzt. Die Zahl der Rennläufe beträgt bei Olympischen Spielen vier für Einsitzer (Damen, Herren) und zwei für Doppelsitzer. Bei Welt- und Kontinentalmeisterschaften werden zwei Läufe in allen drei Konkurrenzen und im Anschluß daran ein Mannschaftswettkampf ausgetragen. Am Mannschaftswettbewerb nehmen zwei Damen, zwei Herren sowie ein Doppel teil, die jeweils einen Rennlauf bestreiten. Jeder Lauf wird elektronisch mit einer Genauigkeit bis zu einer Tausendstelsekunde gestoppt. Gewertet und addiert werden alle Rennläufe. Bei gleicher Endzeit wird auch die gleiche Plazierung vergeben. Als Rennsportart unterliegt der Rennrodelsport spezifizierten Sicherheitsbestimmungen. Sportgerät: Der Rennschlitten (Masse: Einsitzer 22 kg, Doppelsitzer 24 kg) ist ein Sportfahrzeug. Unterschieden werden Einsitzer und Doppelsitzer. Ein Schlitten besteht aus den beiden Kufen und dem Aufbau (Gurtgeflecht- oder Kunststoffschalensitz). Kufen sind aus Holz oder Kunststoff gefertigt, in die starke und schräggestellte, beweglich gelagerte Stahlkufen eingelassen sind. Sportstätte: Die Schlittenbahn, der baulichen Gestaltung einer Bobbahn gleichkommend (meist für beide Sportarten benutzbar). Länge: 1000 m (Einsitzer-Herren), 700 m (Einsitzer-Damen und Doppelsitzer). [51; 73]