Leichtathletik: Stabübergabe beim ~Staffellauf.
Um einheitliche Wettkampfbedingungen bei Staffelläufen zu sichern, erfolgt die Fortsetzung des Rennens durch den folgenden Läufer durch die Übernahme eines ~Staffelstabes in einem vorgeschriebenen Wechselraum.
Der Staffelstab ist ein glattes, hohles Rohr aus Holz, Metall oder anderem unbiegsamen Material. Er darf nicht länger als 30 cm und nicht kürzer als 28 cm sein, sein Umfang beträgt 120 mm, die Masse mindestens 50 g.
Ziel ist, dass der ablaufende Läufer bei der Stabübergabe möglichst die Geschwindigkeit des ankommenden erreicht hat, um so einen Geschwindigkeitsvorteil für den weiteren Verlauf zu sichern. Bei den Sprintstaffeln ist es so möglich, dass Leistungen erzielt werden, die 2 – 2,5 s unter der Summe der Einzelzeiten der vier Läufer liegen.
Jeder Läufer hat eine vorgeschriebene Strecke zu durchlaufen. Der Stab muss durch das Ziel gebracht werden. Die Übergabe des Stabes erfolgt in einem Wechselraum von 30 m Länge. Die Übergabe des Stabes muss innerhalb des Wechselraumes erfolgen, andernfalls wird die Mannschaft disqualifiziert. Verliert ein Läufer den Stab, muss er ihn selbst wieder aufheben (darf aber bei Läufen in Bahnen seine Einzelbahn nicht verlassen).
Es dominieren drei Wechselarten: Außenwechsel, Innenwechsel und Frankfurter Wechsel. Beim Außenwechsel trägt der übergebende Läufer den Stab in der linken Hand, läuft rechts an den übernehmenden Läufer heran und übergibt den Stab in dessen rechte (äußere) Hand. Beim Innenwechsel wird an den übernehmenden Läufer links herangelaufen und in die linke (innere) Hand übergeben. Der Frankfurter Wechsel ist eine Kombination zwischen Innen- und Außenwechsel, die vor allem bei Sprintstaffeln zur Anwendung kommt. In diesem Fall ist der 1. und der 3. Wechsel ein Innenwechsel und der 2. Wechsel ein Außenwechsel.
Unterschieden werden zwei Übergabetechniken: Bei der Übergabe von unten streckt der Übernehmende die Hand mit abgespreiztem Daumen so nach hinten, dass die offene Hand nach unten zeigt. Der Anläufer übergibt den Stab von unten nach oben in die Hand; bei der Übergabe von oben hält der Übernehmende seine Hand so nach hinten, dass der Handrücken nach unten (zum Boden) zeigt. Der Übergebende legt den Stab dann von oben nach unten in die Hand. [3]
Der Wechselraum ist inzwischen 30m und hat keine Vorlaufmarke mehr. Der neue Wechselanfang ist bei der alten Vorlaufmarkierung.
Neben dem Aufwärts- bzw Abwärtswechsel existiert noch die Schubtechnik, welche einem Degenstich ähnelt. Der Übernehmende bringt dabei die offene Handfläche mit abgespreiztem Daumen nach oben auf Schulterhöhe. Schnellste und sicherste Methode eines Wechsels. Zusätzlicher Vorteil ist, dass der übernehmende Läufer immer ein langes Stück Staffelstab beim nächsten Wechsel zur Übergabe hat. Es braucht nicht nachgegraben werden.