Gruppe (Mannschaft, Schulklasse), die zur Durchführung eines ~Experimentes herangezogen wird.
Versuchsgruppen werden gezielt ausgesucht, um eine ~Verifikation oder ~Falsifikation einer ~Hypothese zu erreichen. Im ~pädagogischen bzw. im Trainingsexperiment wird die Versuchsgruppe einem Ausbildungskonzept mit kontrollierten Einwirkungen unterzogen, die gezielt und genau bemessen in den Ausbildungsprozess einbezogen werden. An die pädagogisch-methodische Führung von Versuchsgruppen sind folgende Anforderungen zu stellen:
- Die Probanden der Versuchsgruppe sind inhaltlich und einstellungsmäßig auf die Realisierung des neuen Konzepts vorzubereiten.
- Die Versuchsgruppe ist in ihrer Zusammensetzung weitestgehend konstant zu halten, um keine Verfälschung der künftigen Ergebnisse zu bekommen.
- Der subjektive Einfluss auf die methodische Führung der Versuchsgruppe ist so gering wie möglich zu halten. Die kontrollierte Einwirkung muss man stets so durchführen, wie sie im Konzept vorgegeben ist. Die Rahmenbedingungen zu diesen kontrollierten Einwirkungen sind denen der ~Kontrollgruppe gleich zu halten.
Es hat sich vielfach bewährt, mehrere Versuchsgruppe zu bilden, bei denen die kontrollierten Einwirkungen variiert werden; dann kann man oft auf die Bildung von Kontrollgruppen verzichten, weil man bei der Auswertung der empirischen Ergebnisse die mehrfach gebildeten Versuchsgruppen (Variationsgruppen) gegeneinandersetzt und aus den empirischen Befunden Tendenzen der Differenzierung abzuleiten vermag. Die empirischen Daten, die zur ~Verifizierung der Hypothesen gewonnen werden (sportliche Leistungen, Leistungsvoraussetzungen), sind nach einem Zeit- und Inhaltskonzept zu erheben. Dabei muss man unbedingt versuchen, jeden Wert von jeder einzelnen Versuchsperson zu erlangen und auszuwerten. [68]