Wertorientierung

Fähigkeit des Menschen, insbesondere seines reflektierenden Bewußtseins, gesellschaftliche und individuelle Tätigkeiten sowie ihre unterschiedlichen Ergebnisse zu erkennen und zu werten.

Wertorientierung entsteht auf der Grundlage der ideellen Widerspiegelung der Eigenschaften von Erscheinungen und Dingen unserer Wirklichkeit. Gleichzeitig ist Wertorientierung Ausdruck der subjektiven Bedeutsamkeit, die der einzelne den Eigenschaften für die Befriedigung eigener Bedürfnisse und Ziele in der Tätigkeit beimißt. Wertorientierungen im Sport stehen in enger Wechselbeziehung zu den Motiven und Einstellungen des Sporttreibenden und unterliegen der Entwicklung, in die die komplexen Beziehungen der Sportler zu den Bedingungen und Anforderungen seiner natürlichen und sozialen Umwelt eingehen.

Wertorientierungen haben in der Tätigkeit eine aktivierende und ausrichtende Funktion. Im Sport bilden sich Wertorientierungen des einzelnen heraus auf der Grundlage des Erlebens, Erkennens und Bewertens der vielfältigen Möglichkeiten, Bedingungen und Anforderungen sportlicher Betätigung in ihrer Bedeutsamkeit für die Entwicklung und Vervollkommnung der eigenen Leistungsfähigkeit sowie des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens.

Wertorientierungen beinhalten entsprechend dem Vorangestellten das Wissen als ideelle Abbilder der Wirklichkeit und ihrer Erscheinungen sowie die Beziehungen des Menschen, in denen sich die Bedeutsamkeit bestimmter Dinge und Erscheinungen für die eigene Tätigkeit widerspiegeln. Wertorientierungen umfassen eine objektive und subjektive Komponente, die sich in dem Verhältnis von Bedeutung und Sinn darstellen. Als gesellschaftliche Produkte haben Wertorientierungen unabhängig von ihrer Klassifikation (z.B. materielle, ideelle) eine wie auch immer geartete objektive Bedeutung als Ausdruck allgemeiner Erfahrungen und Interessen. Zu unterscheiden sind Wertorientierungen und Lebensziele. Im Gegensatz zu Wertorientierungen stellen Lebensziele die objektseitige Betrachtung der Mensch-Umwelt-Beziehung dar. Sie sind in bezug auf jeweils spezifische materielle bzw. ideelle Objekte/Erscheinungen der Realität antizipierte Tätigkeitsergebnisse von subjektiv großer Bedeutsamkeit. Die Gründe dieser Bedeutsamkeit bleiben ohne Kenntnis der Wertorientierungen des Subjekts unklar. Lebensziele und Wertorientierung stehen in einem Wechselverhältnis, bedingen einander.

Im Sport können z.B. solche allgemeinen Wertorientierung umfassen: die Bedeutung unterschiedlicher Formen sportlicher Betätigung für die Förderung und Entwicklung körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit, der Gesundheit und des Wohlbefindens, der Freude an Bewegung, sozialer Beziehungen und Verhaltensweisen, Kommunikation und Kooperation.

Die individuelle Aneignung objektiver Bedeutungen führt zum persönlichen Sinn als einer speziellen Bedeutung für das Subjekt selbst. Objektive Bedeutung und persönlicher Sinn können hierbei auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen unterschiedlich diskrepant und angenähert sein. Bei der Vermittlung und Aneignung dieser objektiven Bedeutungen erhält Erziehung einen wichtigen Stellenwert. [29; 65]

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