Wiederholungsmethode

Trainingsmethode zur Ausbildung konditioneller Fähigkeiten, die durch einen wiederholten Wechsel von intensiven Belastungsphasen und bis zur Wiederherstellung der optimalen Leistungsfähigkeit dauernde Erholungspausen charakterisiert ist.

Anwendbar ist die Wiederholungsmethode zur Vervollkommnung der Maximalkraft-, Schnellkraft und Schnelligkeitsfähigkeiten sowie zur Steigerung der komplexen sportlichen Leistung und insbesondere der wettkampfspezifischen Ausdauer von Schnelligkeits-, Kurz- und Mittelzeitausdauerleistungen. Im Krafttraining entsprechen das Maximalkraft- und das Schnelligkeitstraining den Anforderungen der Wiederholungsmethode. Charakteristisch für die Methode sind Belastungen mit submaximaler bis maximaler Intensität im Bereich der wettkampfspezifischen Anforderung.

Die Intensität ist der die Richtung der Leistungsentwicklung bestimmende Belastungsfaktor; die anderen Faktoren (Belastungsdauer, Belastungsdichte, Belastungsumfang) sind ihr untergeordnet. Die Belastungsdauer (Seriengröße im Krafttraining, Streckenlängen im Sprint- und Ausdauertraining) richtet sich nach der Intensität, der auszubildenden Fähigkeit und der aktuellen Leistungsfähigkeit des Sportlers.

Im Schnelligkeitstraining zur Steigerung der Maximalgeschwindigkeit müssen die Trainingsstrecken so lang sein, daß die Höchstgeschwindigkeit auf jeden Fall erreicht werden kann. Soll die Sprint- oder die Schnelligkeitsausdauer ausgebildet werden, muß man längere Strecken wählen, die in die Ermüdungsphase führen.

In den Ausdauersportarten sind die Trainingsstrecken in der Regel kürzer als die Wettkampfstrecke, um die im Vergleich zur aktuellen Wettkampfgeschwindigkeit höhere Trainingsgeschwindigkeit, die von der maximalen Zielleistung des Makrozyklus abgeleitet wird, wiederholt realisieren zu können. Der Gesamtumfang der Anforderungen soll in den Kurz- und Mittelzeitausdauerdisziplinen die Belastungsdauer der speziellen Wettkampfdisziplin bzw. der zu steigemden Unterdistanzleistung übertreffen. Die Pausen müssen so lang sein, daß die Anzahl der geplanten Wiederholungen ohne Intensitätsminderung bewältigt werden kann. Sie sind in der Regel gemischt aktiv und passiv zu gestalten und dauern mehrere Minuten.

Bei Anforderungen zur Ausbildung von Sprint-, Schnellkraft- und Reaktionsfähigkeit muß einerseits eine weitgehende Erholung gesichert sein, andererseits dürfen die Pausen aber nur so lang sein, daß die Erregung des Zentralnervensystems auf einem optimalen Niveau erhalten bleibt. In den Ausdauersportarten sollen die Beanspruchungsparameter des Atmungs-, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselsystems in der Pause auf den Ausgangszustand absinken, so daß auch mit jeder neuen Belastung alle regulativen Stoffwechselprozesse neu anlaufen müssen.

Die hohe bis maximale Intensität beansprucht und fördert vor allem die anaerobalaktazide und laktazide Energiewandlung und entwickelt die Leistungsfähigkeit im aerob-anaeroben Übergangsbereich und unter betont anaeroben Stoffwechselanforderungen. Verbessert werden auch die Toleranz- und Kompensationsfähigkeit gegenüber hoher Laktatkonzentration. Außerdem werden beim Einsatz der Wiederholungsmethode durch den schnellkräftigen Charakter aller Bewegungen die schnellkontrahierenden Muskelfasern (Muskelfaserspektrum) betont beansprucht und adaptieren entsprechend morphologisch, biochemisch und physiologisch. [15]

2 thoughts on “Wiederholungsmethode

  1. Toni sagt:

    Wann wurde dieser Eintrag geschrieben? Bitte um Info asap. Glg, Toni

    1. regner sagt:

      Dieser Beitrag wurde 1993 veröffentlicht. Der Autor war Prof. Dietrich Harre.

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