Verallgemeinerte Handlungsorientierung für die zweckmäßige Gestaltung des Beschleunigungsverlaufes entsprechend unterschiedlicher Zielstellung.
Die zeitliche Lage des Beschleunigungsmaximums und die sich daraus ergebende Tendenz im Beschleunigungsverlauf beeinflussen infolge kinematischer Zusammenhänge die Weglänge bzw. Zeitdauer der Beschleunigung.
- Wenn ein bestimmter Beschleunigungsweg in kürzester Zeit zurückgelegt werden soll, müssen die größten Beschleunigungskräfte am Anfang der Beschleunigungsphase wirksam sein (abfallende Tendenz des Beschleunigungsverlaufes).
- Soll auf einem vorgegebenen Beschleunigungs weg die größte Endgeschwindigkeit erreicht werden, dürfen die größten Beschleunigungskräfte erst gegen Ende der Beschleunigungsphase wirken (ansteigende Tendenz des Beschleunigungsverlaufes). Das Verschieben des Maximums in den hinteren Bereich ist allerdings nur so weit zweckmäßig, wie die Eigenschaften der Muskulatur eine Vergrößerung des Kraftstoßes ermöglichen, da vergleichsweise höhere Anforderungen an die zu erbringende Beschleunigungsleistung gestellt werden. Bei den vorstehenden Orientierungen wird vorausgesetzt, daß das Maximum der Beschleunigungskraft nur kurzzeitig entwickelt werden kann und die spezifischen Bedingungen der Sportart sowie das neuromuskuläre Vermögen es erlauben, entsprechende Variationen der Kraftverläufe bewußt zu gestalten. Die erste normative Aussage stellt für Stöße im Boxen und Fechten oder Würfe im Handball, aber auch für den Sprint eine Orientierung dar. Die zweite normative Aussage ist z. B. für die Wurf- und Stoßdisziplinen der Leichtathletik von Bedeutung. [39]