Bewegungsregulation

Der auf die motorische Komponente gerichtete Aspekt der Handlungsregulation, der das Zusammenwirken bewußter und nichtbewußtseinspflichtiger kognitiver sowie nichtbewußter sensornotorischer Prozesse bei der Vorbereitung, Ausführung, Kontrolle, Korrektur und Bewertung eines Bewegungsablaufes umfaßt.

Bewegungsregulation basiert, ausgehend von der bewußten Entscheidung für ein Bewegungs- bzw. Handlungsziel und die zur Realisierung notwendigen Handlungsalternativen, auf allen hierarchisch ineinandergreifenden psychischen und psychophysiologischen Regulationsebenen (intellektuelle, perzeptiv-begriffliche und sensornotorische Ebene). Das ermöglicht den Vergleich zwischen internen Bewegungsmodellen (internes Abbild), d. h. sowohl die Reflexion über Verlauf und Ergebnis der Bewegungsausführung als auch nicht bewußtseinsfähige Rückkopplungsvorgänge. Für motorisches Lernen und den Erwerb variabler Bewegungserfahrungen ist die mentale Nachbereitung, insbesondere durch Analyse und Verarbeitung von Informationen aus internen Rückmeldungen über den eigenen Bewegungsablauf von besonderer Bedeutung. Die  Bewegungswahrnehmung und die Bewegungsvorstellung sind entscheidende psychische Bedingungen für die Bewegungsregulation und damit verbundene motorische Lernprozesse. Sie können bei entsprechender Ausbildung als Zugang zur bewußten Regulation automatisierter Bewegungsabläufe (z. B. bei Korrektur, Umlernen u. ä.) genutzt werden. Die auf der sensornotorischen Regulationsebene ablaufenden Bewegungen sind weitgehend automatisiert, daraus resultieren Perfektion, Flüssigkeit und Genauigkeit; über das Bewegungsgefühl kann Kontrolle ausgeübt werden. Bewegungsregulation steht in engem Bezug zu dem Begriff Bewegungskoordination. Teilweise werden beide Begriffe synonym gebraucht. Bewegungskoordination wird zunehmend unter dem Aspekt der inneren – auch bewußten – Regulation des Bewegungsablaufes betrachtet, schließt jedoch im Gegensatz zum Begriff Bewegungsregulation das äußerlich sichtbare (z. T. meßbare) Erscheinungsbild der Bewegung ein. [40]

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