1. Der Spontaneität entgegengesetzte Qualität individuellen oder gesellschaftlichen Handelns, die die ideelle Vorwegnahme eines beabsichtigten Resultats der Tätigkeit einschließt.
Sie ist unabdingbarer Bestandteil und qualitatives Moment menschlichen Handelns, das im Unterschied zu den blindwirkenden Naturkräften absichtsvoll, zielorientiert und zweckgerichtet erfolgt. In seiner allgemeinen Bedeutung ist menschliches Handeln stets bewußt. Grad und Ausmaß derB., die Form der ideellen Vorwegnahme des beabsichtigten Resultats sind jeweils verschieden und von einer Vielzahl von Bedingungen und konkreten Umständen abhängig, deren differenzierte Kenntnis sowohl den Weg als auch die Qualität des angestrebten Resultats bestimmen. Bewußtheit als qualitatives Merkmal menschlichen Handeins ist Ergebnis und Voraussetzung der Tätigkeit des Menschen zugleich. Im Sport ist Bewußtheit vielgestaltiger Natur: So ist sie einerseits qualitatives Merkmal des Handeins von Sportpädagogen und andererseits immanent dem Handeln der Sporttreibenden in den unterschiedlichen Formen sportlicher Tätigkeit selbst. Als Tätigkeitsqualität Sporttreibender ist Bewußtheit nicht nur Ergebnis und Voraussetzung der systematischen Aneignung sportlicher Ziele und Inhalte in den unterschiedlichen Organisationsformen sportlicher Betätigung (Sportunterricht, Training, Wettkampf u. a.), sondern wird zugleich auch zu einem wesentlichen qualitativen Moment bei der Realisierung der eigenen Ziele und Interessen im Sport. Bewußtheit bezieht sich in diesem Zusammenhang nicht nur auf das Verhältnis des Sporttreibenden zu eigenen Zielen und Interessen, sie umfaßt auch zu treffende Entscheidungen auf der Grundlage von Kenntnis der Wege und Bedingungen bei der Realisierung der Ziele und Interessen sowie der hierbei anzuwendenden Prinzipien sportlicher Betätigung (zum Beispiel der Belastung und Erholung, des Vollzuges sportlicher Bewegungen) und des eigenen Verhaltens (z. B. Selbstbewertung und Selbstkontrolle).
2. Trainingsmethodisches Prinzip, nach dem das sportliche Training als bewußte, zielgerichtete und schöpferische Auseinandersetzung des Sportlers mit den Zielen und Anforderungen des Trainings zu gestalten ist.
Der Sportler soll Anforderungen selbständig und zielstrebig erfüllen, sich aktiv und schöpferisch an der Trainingsgestaltung beteiligen und dadurch eine höhere Qualität der Tätigkeit und der Ergebnisse erreichen. Die Anwendung des Prinzips in der Trainingsgestaltung erfordert
- klare Zielorientierung und Kenntnisvermittlung über die zu lösenden Aufgaben (Warum?/Wie?)
- Einbeziehung der Sportler in die Vorbereitung, Gestaltung und Auswertung des Trainings
- Aufgabenstellungen, die Überlegung, Antriebsstärke und Verantwortung verlangen
- Befähigung zur Selbstkontrolle, Selbstbewertung und kritischen Analyse -Entwicklung positiver Einstellungen. [65; 23]