Stoffwechselzwischenprodukt beim anaeroben Abbau der Glucose.
Laktat entsteht im glycolytischen Stoffwechselweg bei intensiver Muskelarbeit. Laktatbildung setzt ein, wenn der Energiebedarf in der Zeiteinheit größer ist als die energetische Kapazität des aeroben Stoffwechsels. Laktat dient als diagnostisches Kriterium zur Beurteilung der Belastungsintensität und der aeroben und anaeroben Stoffwechselschwelle (Laktatleistungskurve ). Mit der Bestimmung des Laktatwertes wird in vielen Sportarten das Training gesteuert, insbesondere die intensiven Anteile.
Der Laktatwert wird aus 10-20 µl Ohrkapillarblut bestimmt. Kriterien der Belastungssteuerung sind einerseits die aerobe Schwelle bei Laktat 2 mmol/l und andererseits die anaerobe Schwelle bei Laktat 4 mmol/l. Dazwischen liegt der aerob-anaerobe Übergangsbereich. [47]
Laktat gilt neben der Herzfrequenz als bevorzugte Messgröße in der Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung. Mit zunehmender Belastungsintensität nimmt die Laktatkonzentration zu und erlaubt eine Beurteilung des beanspruchten Energiestoffwechsels (aerob, aerob/anaerob und anaerob). Bei der allgemeinen und sportartspezifischen Ergometrie findet der Zusammenhang zwischen Leistung/Geschwindigkeit und Laktat als sogenannte Laktat-Leistungs-Kurve diagnostische Anwendung. Eine Rechtsverschiebung kennzeichnet die Zunahme der aeroben Leistungsgrundlagen und Ökonomisierung im Energiestoffwechsel. Prinzipiell hängt die maximale Laktatbildung bei Wettkämpfen von der Belastungsdauer, der Leistungsfähigkeit und der beanspruchten Muskulatur ab. Glykogenmangel in der Muskulatur äußert sich in einer geringeren Laktatbildung.