Vielseitigkeit

1. Komplexe Eigenschaft eines Menschen im Sinne von disponiblen Verhaltens- und Leistungsvoraussetzungen.

Vielseitigkeit wird als Ergebnis und Äußerung der Aneignung und Ausprägung umfangreicher Kenntnisse, Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten verstanden, die den Menschen in die Lage versetzen, vielfaltige und schwierige ~Anforderungen zu bewältigen.

2. Trainingsmethodisches Prinzip, das Breite und Vielfalt sowohl der sportlichen Leistungsgrundlagen und -Voraussetzungen als auch der angewendeten Trainingsinhalte und Trainingsmethoden fordert.

Dieses Prinzip entspricht den funktionellen Zusammenhängen zwischen den Fähigkeiten und Fertigkeiten und findet seinen Ausdruck in der Einheit und wechselseitigen Verbindung von vielseitiger Ausbildung und Spezialisierung, in einem entsprechenden Verhältnis von allgemeinen und speziellen Trainingsmitteln sowie in der vielfältigen methodischen Gestaltung. Unter Berücksichtigung der Leistungsstruktur der jeweiligen Sportart, der jeweiligen  Ausbildungsetappe sowie des erreichten Leistungsstandes wird das Prinzip der Vielseitigkeit sowohl im Nachwuchs- als auch im Hochleistungstraining angewandt. Im Nachwuchstraining hat das Prinzip besondere Bedeutung für die Schaffung vielseitiger Grundlagen und umfassender Leistungsvoraussetzungen. So erfordert z.B. in der Leichtathletik die allgemeine Vielseitigkeit die Einbeziehung auch anderer Sportarten, die spezielle Vielseitigkeit die Ausbildung in vielen leichtathletischen Disziplinen. Ein auf der Grundlage der Vielseitigkeit herausgebildeter sportlicher Leistungszustand ist steigerungsfähiger als ein Leistungszustand, der überwiegend mit sehr einseitigem Training erarbeitet wurde. [23]

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