Feststellen des Grades der sportlichen Eignung für effektive sportliche Tätigkeiten und ihre Bewertung an objektiven gesellschaftlichen Anforderungen im Sport.
Wesentlicher Inhalt der Eignungsdiagnose ist die Abschätzung der Wahrscheinlichkeit, welche individuellen Entwicklungsmöglichkeiten der Sportler hat, ein sich gestelltes Leistungsziel im Sport zu erreichen. Dabei werden Eignungsindikatoren eingesetzt, die im Zusammenhang mit der Beurteilung der Gesamtpersönlichkeit des Sportlers zusammengefaßt werden. Eignungsdiagnose muß in allen Etappen des sportlichen Trainings (vom Grundlagentraining bis zum Hochleistungstraining hin) betrieben werden. So ist zum Beispiel bei der Nominierung für die Nationalmannschaft festzustellen, ob die geforderte Leistung oder Plazierung zu erreichen ist oder nicht. In diesem Sinne geht einer Nominierung die Eignungsdiagnose voraus. Für die Bestimmung der sportlichen Eignung bzw. des sportlichen Talents ist grundlegend, daß sich die sportliche Begabung im allgemeinen im Prozeß des regelmäßigen Trainings offenbart. Erst dann, wenn ein Kind oder ein Jugendlicher regelmäßig auf der Grundlage definierter Inhalte des Trainings tätig ist (trainiert), wird es möglich, die potentiellen Entwicklungsmöglichkeiten differenziert aufzuklären. Hiervon abgegrenzt müssen einmalige, unter Ausschluß der Aufklärung der sportlichen Tätigkeit erhobene Daten zur Beurteilung des jeweiligen Entwicklungsstandes der sportlichen Begabung in ihrer Aussagefähigkeit eingeschränkt werden. Erst im Spiel, im Lernen und in der Arbeit und in diesen vollbrachten Handlungen zeigt sich, welchen Charakter die Persönlichkeit offenbart (z. B. Zielstrebigkeit, Fairneß, Fleiß u. a.). Aber auch die Ausprägung der Kraftfähigkeiten, der motorischen Lernfähigkeit, der in der taktischen Handlung bedeutungsvollen Antizipationsfähigkeit u. a. kann erst effektiv diagnostiziert werden, wenn sie im Ergebnis der inhaltlich definierten sportlichen Tätigkeit aufgeklärt wird. Eignungsdiagnose ist demzufolge vor allem Aufklärung und Beurteilung der Persönlichkeitseigenschaften im Ergebnis der realisierten sportlichen Tätigkeit (des Trainings). [68]