Spezialübung

Körperübung, die mit der Struktur der Wettkampfübung/Wettkampfhandlung der jeweiligen Sportart übereinstimmt oder ihr in wesentlichen Elementen entspricht, sich aber in der Belastungscharakteristik ( Belastungsintensität, Belastungsdauer) durch Besonderheiten auszeichnet.

Durch erleichterte oder erschwerte Bedingungen (Geschwindigkeit, Widerstandsgrößen, Ausführungsbedingungen) werden mit Spezialübungen einzelne leistungsbestimmende konditionelle und koordinative Fähigkeiten sowie Elemente der sportlichen Technik und Taktik der betreffenden Sportart in Verbindung mit der Ausbildung psychischer Wettkampfeigenschaften zielgerichtet vervollkommnet. Verwendet man als Spezialübung die originale Wettkampfbewegung/ Wettkampfhandlung (z. B. Einsatz von Bremswiderständen im Rudern zur Ausbildung der Kraftausdauer, Kleinfeldspiele in den Sportspielen zur Verbesserung von koordinativen und kognitiven Fähigkeiten, leichtere Geräte im Kugelstoßen zur Ausbildung der Schnelligkeit), lassen sich einzelne Leistungsvoraussetzungen akzentuiert im komplexen Zusammenwirken mit allen anderen Faktoren der disziplinspezifischen Leistungsfähigkeit effektiv ausbilden. Die Umsetzung des erhöhten Leistungsniveaus einer einzelnen Fähigkeit in die komplexe sportliche Leistung ist dabei unkompliziert. Handelt es sich hingegen bei Spezialübungen um konstruierte Übungen (z. B. Kniebeugen mit Hantellast zur Steigerung der Maximal- und Schnellkraft der Beinstrecker für Skispringer, Ausstoßen einer Hantel aus der Rückenlage zur Steigerung von Maximal- und Schnellkraft der Armstrecker für Kugelstoßer), kann man wirksamere Belastungskennwerte wählen, jedoch ist die optimale Umsetzung des schnell entwickelten Fähigkeitsniveaus in die sportliche Leistung bei leistungsstärkeren Sportlern oft problematisch. Im Verlauf des langfristigen Leistungsaufbaus nimmt der Anteil von Spezialübungen im sportlichen Training zu. [15]

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