Unbewußtes

Psychische Vorgänge, die vom Individuum an sich selbst aus unterschiedlichen Gründen nicht wahrgenommen bzw. aufgefaßt  werden können.
Das ist dann der Fall, wenn diese Vorgänge auf physiologischen Prozessen (z.B. Ausschüttung eines Hormons) beruhen, die grundsätzlich nicht über Rezeptoren wahrnehmbar sind, oder wenn sie einen so unklaren Charakter tragen bzw. eine so geringe Intensität besitzen, daß sie nicht zum bewußten Erleben gehören (z.B. Einstellung
gegenüber einer anderen Person aufgrund unbewußter Sympathie oder Antipathie). Zum Unbewußten wird auch Psychisches  gerechnet, das auf verdrängten, ehemals bewußten psychischen Vorgängen beruht und das Handeln/Verhalten stört bzw. beeinflußt. Diese Prozesse hat vor allem die Psychoanalyse untersucht und Methoden entwickelt, mit denen diese ins „Unbewußte abgeschobenen Vorgänge“ wieder bewußt gemacht und neu bewertet werden können.
Im Sport hat Unbewußtes große Bedeutung für die Bewegungsregulation, da sensornotorische Vorgänge aufgrund ihrer niedrigeren Regulationsebene oder zu schwach ausgeprägter Sensibilität bzw. Differenzierungsfähigkeit für die Wahrnehmung von Veränderungen in den Muskelrezeptoren nicht unmittelbar erlebt werden (Bewegungswahmehmung, Bewegungsvorstellungen). Vom Begriff des Unbewußtes ist der im Sport häufig gebrauchte Terminus des Nichtbewußtseinsptlichtigen (HACKER, 1986) zu unterscheiden. Man versteht darunter Vorgänge. die z. B. aufgrund von Übung und Automatisierung nicht bewußt reguliert werden müssen, aber u. a. bei auftretenden Störungen bewußt reguliert werden können, d. h. bei Bedarf „bewußtseinsfähig“ werden. [40]

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