Training, das Vergrößerung oder Erhalten der Beweglichkeit bewirken soll.
Von der Zielstellung her ist zu unterscheiden:
- Beweglichkeitstraining zur Ausprägung einer allgemein guten Beweglichkeit sowie zur Herstellung bzw. Erhaltung des arthromuskulären Gleichgewichts (allgemeines Beweglichkeitstraining)
- Beweglichkeitstraining als Voraussetzung für das Erlernen und Beherrschen bestimmter sportlicher Bewegungsfertigkeiten, die eine hohe Beweglichkeit fordern (z. B. Elemente des Gerätturnens, Hürdenschritt, Armbewegung beim Delphin- und Rückenkraulschwimmen)
- Beweglichkeitstraining zur gezielten Einwirkung auf verkürzte Muskelgruppen (z. B. nach Verletzungen).
Ansatzpunkte des Beweglichkeitstrainings sind
- die Erhöhung der Dehnbarkeit des Bindegewebes sowie des Muskelgewebes (unabhängig von der Innervation) ·
- Einwirkung auf die Koordinations- und Reflexmechanismen zur Minimierung erregungsbedingten Muskelwiderstandes (besonders zur Verbesserung der aktiven Beweglichkeit)
- Kräftigung der Antagonisten zur Sicherung und Ökonomisierung des für die Einnahme extremer Gelenkstellungen erforderlichen Muskelzuges.
An Übungen im Beweglichkeitstraining sind, abgesehen von Übungen zur Kräftigung der Antagonisten: statische Dehnungsübungen, dynamische Dehnungsübungen, Übungen des Stretching. Als wesentliche Orientierungen für ein wirksames Beweglichkeitstraining sind hervorzuheben:
- hinreichendes, möglichst aktives Erwärmen vor einem Beweglichkeitstraining
- starke, länger dauernde Zugwirkung auf Muskeln und Bindegewebe (bis 30 s)
- Überschreiten der Schmerzgrenze nur in Ausnahmefällen
- gelenkbezogenes Üben, d. h. gerichtet auf bestimmte Gelenke oder Gelenksysteme bei Fixierung des übrigen Körpers
- bewußte Übungsausführung, vor allem gerichtet auf die Entspannung (Relaxation) der zu dehnenden Muskeln
- hinreichende Übungshäufigkeit (möglichst täglich, zum Erhalt zweimal pro Woche)
- ergänzende Koordinationsschulung durch Entspannungsübungen und Training koordinativer Fähigkeiten. [62]