Beziehung soziale

Verhältnis, das im Ergebnis des Aufeinandereinwirkens von zwei oder mehreren Personen in einer gemeinsamen Tätigkeit entsteht.

Sie charakterisiert eine spezifische Haltung oder Einstellung der miteinander wirkenden Partner zueinander (z. B. als gegenseitige oder auch einseitige Hinwendung bzw. Ablehnung). Gruppennormen sowie das Niveau der Kooperation und Kommunikation haben großen Einfluß auf die soziale Beziehung  der in der gemeinsamen Tätigkeit miteinander verbundenen Personen. Im Sport sind es vor allem die sozialen Beziehungen Sportler – Sportler, Sportler – Trainer/Übungsleiter, Sportler- sportliche Gegner, Sportler – Schieds-/Kampfrichter, die in der gemeinsamen regelgebundenen Tätigkeit (Training und Wettkampf) eine Rolle spielen. Die sozialen Beziehungen zwischen zwei oder mehreren Sportlern werden weitestgehend durch den Charakter und die Dynamik der Selbst- und Fremdbilder (gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung) bestimmt, die im Prozeß der sportlichen Tätigkeit aufgebaut worden sind. Sie bewirken eine bestimmte Art des „Aufeinanderzugehens“ und damit den Aufbau leistungsfördemder sozialer Beziehungen sowohl in der eigenen Trainingsgruppe oder Mannschaft als auch gegenüber dem sportlichen Gegner. Innerhalb einer Trainingsgruppe (Mannschaft) haben gemeinsam akzeptierte Ziele und die anforderungsgerechte Abstimmung individuell zu erbringender Leistungen im Prozeß des gemeinsamen Handelns großen Einfluß auf die sozialen Beziehungen. Sie entwickeln sich letztlich in der gemeinsamen Tätigkeit; sie werden von den einzelnen Gruppenmitgliedern über alle dem Menschen eigenen Lernmechanismen erworben. Eine besondere Rolle spielen dabei die soziale Wahrnehmung (realistische Selbst- und Fremdbilder) sowie ein wechselseitiges Feedback und dessen Verarbeitung. Die sozialen Einstellungen bestimmen in besonderer Weise die Entwicklung der sozialen Beziehungen des einzelnen zu den Gruppenmitgliedern. Soziale Beziehungen enthalten kognitive, emotionale, motivationale und volitive Komponenten. Sie sind mit soziametrischen Verfahren, Befragungsmethoden, Verhaltensbeobachtungen und Experimenten erfaßbar. In der Soziologie wird der Begriff der sozialen Beziehung heute häufig durch den Begriff „Interaktion“ ersetzt. [37]

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