Beobachtbare bzw. erfaßbare Auswirkungen von psychophysischer Belastung in psychischen Funktionen ( z. B. Denken, Vorstellung, Konzentration), psychophysischen Prozessen (z. B. Aktivierung, muskuläre An- und Entspannung, Schlaf), im Erleben, in psychomotorischen Prozessen (z. B. motorische Koordination, Bewegungsfluß, Bewegungsgefühl) und im Verhalten (z. B. Leistungsbereitschaft, Kommunikationsbereitschaft).
Hohe psychophysische Belastung ist charakterisiert durch eine hohe „automatisierte“ oder nachlassende Anstrengungsbereitschaft ohne Mobilisations- und Steigerungsmöglichkeiten, hohes unspezifisches Aktivitätsniveau des Zentralnervensystems und dadurch bedingte ungenügende Erholungsfähigkeit, negatives Befinden, vom Sportler nicht mehr wahrnehmbare Störungen im Bewegungsablauf und ungenügende Informationsverarbeitung bei Korrekturhinweisen, des weiteren durch Nervosität, Gereiztheit und verändertes soziales Kontaktverhalten. Im Leistungssport ist Leistungsentwicklung ohne Belastung nicht möglich, deshalb kann ein erfahrener, psychisch gut eingestellter Leistungssportler die verschiedenen Belastungssymptome auch richtig einordnen und bewerten. Daraus ergibt sich, daß sich die genannten Symptome nicht in jedem Falle in gleicher Richtung äußern (z. B. hohe Ermüdung verbunden mit großer Zufriedenheit über die erreichte Leistung). Das stabile Auftreten von Belastungssymptomen über längere Zeit, aber auch Phasen größerer Labilität in den genannten Bereichen, verbunden mit Leistungsschwankungen, sind Anzeichen für Überbelastungen. Sportler mit schlecht entwickelter Selbststeuerung und großem Leistungsehrgeiz trainieren häufig „über diesen Punkt hinweg“ und erreichen dadurch selten eine entsprechende Leistungsausprägung. Im Freizeit-, Fitneß- und Rehabilitationssport spielt diese Problematik auf einer anderen Leistungsebene ebenfalls eine große Rolle. Menschen, die sich im Beruf bzw. in ihrem gesamten Leben hoch fordern, fallt es meist auch im Sport schwer, die Anforderungen locker und mit mittlerem Anstrengungsgrad zu bewältigen. Pädagogisch gelenkte Belastungssteuerung ist deshalb auch hier notwendig. [40]